Verräterische Sprache

Wissen Sie, was ein Sprachprofiler ist? Raimund Drommel ist so einer. Jetzt erschien sein Buch zum Thema: „Der Code des Bösen. Die spektakulären Fälle des Sprachprofilers“ im Heyne Verlag.

Der Autor ist seit 25 Jahren im Auftrag der Justizbehörden mit der Analyse von Erpresserbriefen und anderen Schreiben befasst. Er analysiert Wortgebrauch und typische Fehler, vergleicht Texte mit anderen Unterlagen und findet Gemeinsamkeiten heraus. Er findet „Jeder Mensch hat ein sprachliches Individualprogramm, einen individuellen Code, der auch durch Verstellen und bei erzwungenen Geständnissen nicht verändert werden kann.“ (Zitat nach Stuttgarter Zeitung, 21.6.2011).

Damit unterstreicht Drommel die Bedeutung von Sprache, selbst im Umfeld von Kriminalität. Die persönlichen Macken, die sich in einen Text einschleichen, wenn man ihn als Nichtprofi aufsetzt, lassen sich vermeiden, wenn die Schreiben im Team erstellt werden oder von einem professionellen Autoren.

Der spektakulärste Fall, an deren Aufklärung Drommel beteiligt war, war übrigens der Abschiedsbrief des früheren Ministerpräsidenten Uwe Barschel.

2 Gedanken zu „Verräterische Sprache“

  1. Es wäre doch mal interessant zu prüfen, ob man auch bei Texten der technischen Kommunikation, zum Beispiel bei Bedienungsanleitungen, ein Profil erkennen kann. Denn eigentlich sollen derartige Text ja möglichst neutral geschrieben sein und sich in Wortwahl, Komplexität und Inhalt vor allem an der jeweiligen Zielgruppe orientieren.

    Vielleicht untersucht das irgendwann noch jemand.

    Schöne Grüße vom Rheinufer
    klare Texte + Bilder
    http://www.klaretexte.de

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