Storys von Erfolgen, die erst nach neuen Ideen möglich waren

Wenn ich hier den Namen Viagra fallen lasse, dann weiß jeder, wozu das Medikament gut ist. Weitgehend unbekannt ist aber, dass das Potenzmittel ursprünglich für ganz andere Anwendungen entwickelt wurde. Das amerikanische Unternehmen Pfizer, gegründet vom gebürtigen Ludwigsburger Karl Pfizer, hatte ursprünglich als Agrarpharmaproduzent begonnen. Auf der Spur eines Blutdrucksenkungsmittels kam man auf das heutige als Viagra bekannte Produkt. Als dies schließlich erprobt und serienreif war, stellte man fest, dass es noch die bekannte andere Wirkung hat.

Hewlett-Packard wurde wie viele andere Weltunternehmen in einer Garage gegründet, noch vor der Zeit, in der Computer überall benötigt wurden. HP war zunächst eine ganz normale Elektronikfirma, der erste Erfolg stellte sich ein mit einem Auftrag der Walt-Disney-Studios, die von der Firma aus Palo Alto Ton-Oszillatoren bezog. Da muss die Garagenwerkstatt auch gut gewesen sein, denn das Geschäft mit dieser Elektronik für den Spielfilm Phantasia sicherte das Fortbestehen von HP und ermöglichte später auch den Einstieg in die Computerbranche.

Kleine Kinder rutschen gerne auf dem Boden herum und Bollerwagen wurden vom Bobby-Car abgelöst, heute ein klassisches Spielgerät für Vorschulkinder. Diese Geschichte wäre damit bereit zu Ende erzählt, wenn es nicht pfiffige Marketingleute aus den Häusern Mercedes, Porsche, Audi und BMW gegeben hätte, die über Lizenzabkommen mit der BIG-Spielwarenfabrik in Franken erreicht haben, dass Varianten des Bobby-Car in Gestalt des SLK, des Boxters, des TT und des X3 für die Autohäuser aufgelegt wurden. So erlebte der Bobby-Car einen zweiten Frühling und neue Aufmerksamkeit.

George Stephen war Schweißer einer Firma, die Bojen hergestellt hat. Das Unternehmen heißt Weber Brothers und ist in Chicago angesiedelt. Stephen ärgerte sich über die schlechten Resultate seines gemauerten Grills. Er kannte sich ein wenig in Physik aus und sah seine Alltagsarbeit. Dann baute er eine Boje seines Arbeitgebers so um, dass das Oberteil sich wegklappen ließ. So kam die Hitze gleichmäßig überall hin, das Grillgut verbruzzelte nicht so schnell. Nach dem Prototyp von 1951 stellte sich ein Welterfolg der Weber-Stephen-Grills ein. Heute macht das Unternehmen knapp eine Milliarde Dollar Umsatz mit den Grills, Bojen können da nur noch ein Nebengeschäft sein.