Texte durch Redigieren erst lesbar machen (Teil 2)

Wie lassen sich Texte noch bearbeiten, damit sie leichter aufzunehmen sind?

Kümmern wir uns einmal ein wenig um die Struktur unserer Texte.

Wortlängen: Ein einzelnes Wort sollte nicht mehr als 15-18 Buchstaben  zählen. Falls doch, dann überlegen Sie mal, ob sich der Satz nicht so umstellen lässt, dass dieses lange Wort vermieden wird. Im Deutschen gibt es ja die Möglichkeit, mehrere Worte zu einem neuen zusammen zu setzen. Wenn sich der Satz nicht umstellen lässt, dann verwenden sie als Ausnahme den Bindestrich, um das Wortungetüm aufzuteilen.

Satzlängen: Kurze Sätze sind leichter lesbar als lange. Das wissen nicht nur die Redakteure von Boulevard-Zeitungen. Hier wird ein Satz kritisch, wenn er mehr als zehn Wörter beinhaltet. Mehr als ein Satzzeichen dürfte da zur Trennung der Satzteile nicht anfallen, meist ist das ein Komma.

Absatzlängen: In einem Brieftext halte ich vier bis fünf Zeilen pro Absatz für ausreichend. Bei Zeitungstexten dürfen es sieben bis acht sein, wenn komplexere Zusammenhänge zu erklären sind, dann akzeptiere ich einmalig auf einer Artikelseite bis zu zwölf Zeilen. Die sollten aber nicht in der Einleitung erreicht werden.

Ein Gedanke je Brief oder Posting macht beides lesbarer als wenn drei oder vier Ideen da hineingepackt werden. Ein zweiter Gedanke lässt sich kurz in einem Postskriptum (PS) unterbringen. Das fällt dann auch auf. Geht das nicht, – zum Beispiel in einer „Bedienungsanleitung“, – dann gliedern Sie die unterschiedlichen Ideen und Schritte numerisch. So helfen Sie dem Leser schrittweise, das Vorgehen zu begreifen und richtig zu handeln.

Unterschiedliche Schriftgrade (andere Schrift-Fonts oder Größen) können leicht verwirren, es sei denn, sie setzen Stilmittel ein wie ein Interview und lassen den Fragesteller kursiv sprechen und den Antworten „gewöhnlich“. So nennt man einen Text, der nicht fett, kursiv oder unterstrichen ist. Im Internetzeitalter sollten Sie ganz behutsam mit Unterstreichungen umgehen. Die sind hier den Links vorbehalten.

Wie ist das mit Farbe im Text? Auch hier ist weniger mehr und besser. Achten Sie darauf, dass ihr Text vor dem Hintergrund einen guten Kontrast abgibt. Viele private Internetseiten werden dadurch praktisch unlesbar, da Schrift- und Hintergrundfarbe zu ähnlich sind. Da schmerzt in den Augen und verleitet den Leser dazu, zu schnell auszusteigen.