Gerade las ich in einem Internet-Forum den Eintrag eines Freundes. Er äußerte sich zu Foren-Einträgen allgemein. Beim dritten Rechtschreibfehler hört er auf zu lesen, meint er.
Er stellt einige weitere Fragen an Autoren, die sich nicht um korrekte Texte bemühen: Ist es nur Unfähigkeit oder gar Unwilligkeit. Wenn er sich nicht auf seinen Leser einstellen möchte, dann schwingt – nach meinem Freund – Arroganz, Selbstgerechtigkeit und Egozentrizität mit.
Mein Freund hat mir aus dem Herzen gesprochen: Wer sich nicht die Zeit nimmt, einen Text so zu verfassen, dass ich als Leser ihn gerne lese, drückt damit mangelnde Wertschätzung vom Autoren gegenüber dem Leser aus. Möchte jemand, dass ich seine Texte lese, dann erwarte ich von ihm, dass er seine Worte so gefällig in die Maschine tippt, dass ich nicht andauernd über Tippfehler stolpere. Dafür gibt es ja auch Textverarbeitungen mit Korrekturassistenz.
Ich beobachte aber immer mehr Autoren im Netz, die offensichtlich mit ihren orthographischen Schwächen kokettieren. Von mir aus können sie das weiterhin machen. Aber sie dürfen dann nicht mehr erwarten, dass ich ihre hingeworfenen Ergüsse lese.
Nachbetrachtung: Wenn solche wenig durchdachten Texte von Unternehmern stammen, dann muss ich diesen unterstellen, dass ihre sonstigen Arbeiten, – auch im Bereich ihrer Kernkompetenz, – ähnlich schlampig abgewickelt werden.