Eine Steigerung hat drei Stufen, so haben wir das gelernt. Auf die Grundstufe (Positiv) folgt die Vergleichsstufe (Komperativ) und darauf schließlich die Höchststufe (Superlativ). Gerne möchte man jedoch größer sein und höher hinaus als es die deutsche Grammatik erlaubt. Deshalb findet die Werbung, die Politik, die Sportberichterstattung und ein paar andere Zeitgenossen immer wieder neue Möglichkeiten, die klassische Steigerung noch zu toppen. Ein paar Beispiele?
BILD-Chefredakteur Kai Diekmann wohl zur Ausgabe vom letzten Samstag (27.8.):
groß – größer – BILD
Der Focus zu Studienmöglichkeiten an Unis in Mitteldeutschland:
gut – besser – Ostdeutschland
Bierwerbung in Österreich: gut – besser – Gösser
Mieten in Deutschland laut ZDF: hoch – höher – unbezahlbar
Nach dem Formel-1-Rennen dieses Jahr in Malaysia:
schnell – schneller – Vettel
Internettechniker kennen das unter: schnell – schneller – Glasfaser
Der Spiegel sah Landesbanken schon 2009 in der Krise und formulierte:
groß – größer – Größenwahn
Ungarn-Premier Viktor Orbán befand laut presseurop.eu:
groß – größer – Ungarn
Internet-Dating-Plattform C-Date befand:
berühren – verführen – spühren
Besonders schön hier die Schreibweise des letzten Wortes
Noch der Werbespruch des Buchhändlers Osiander aus Südwestdeutschland:
Buch – Bücher – Osiander
Ich fand noch: gut – besser – ökologisch
Einer Steigerung fehlt noch der Superlativ: Moin – Moinsen
Falsch bleiben bei allem Spaß der obigen Steigerungsformen, die ich gerne so stehen lassen möchte, jedoch die nicht erlaubten Formen des Elativs, die da heißen:
keinsten Falls, optimalst oder maximalst. Solche bitte streichen!