Warum Kurznachrichtendienste?

Sie kennen Twitter und nutzen den Kommunikationsdienst bereits? Dann dürfte Sie das Folgende dennoch interessieren. Und allen, die mit Twitter noch nicht vertraut sind, möchte ich ein paar Argumente liefern für die Stärken der Kurznachrichten.

1) Der Mensch tendiert dazu, zu ausschweifend zu formulieren. Zu viel Unwichtiges fließt in allen Erzählungen ein. Bei Twitter ist man an Texte mit maximal 140 Zeichen gebunden. Mehr geht eigentlich nicht, wird abgeschnitten. Mehr noch: Wer Twitter zum Nachrichtenaustausch verwenden will, sollte noch etwa 20 Zeichen darunter bleiben, den Retweets und Antwortadressen verbrauchen auch  ein paar Zeichen. Schauen Sie sich Profi-Twitterer an. Die schaffen es, mit wenigen Zeichen doch sehr viel auszudrücken. Insofern schult Twitter jeden Autoren auch dabei, mit wenigen Worten, nein korrekt mit weniger Zeichen, ein Maximum an Information zu vermitteln.

2) Für Journalisten ist Twitter inzwischen ein tolles Instrument für Recherchen aller Art geworden. Über das Suchen-Fenster können Sie fast alles eingeben  und dann auch finden, z.B. Presseinformationen. Wenn Sie die Suche eingrenzen möchten stellen Sie das „#“-Zeichen davor, also #Presseinformationen. Twitter ist ein weltweites Medium, deshalb kann es auch sein, dass auf eine Suche hin zunächst viele Infos aus fremden und für Ihre Suche falschen Ländern kommen. Und das kann man lernen.

3) Follower sind unerbittlich. So wie sich Fernseh- und Rundfunkstationen beklagen, dass deren Nutzer allzu leicht wegzappen, hat sich der Twitter-Profi mit seinen Followern zu arrangieren. Keiner bleibt einem ewig treu, aber das Ziel muss sein, möglichst viele Follower zu gewinnen. Nur dann werden die eigenen Nachrichten weit verteilt. Ob sie gelesen werden steht erst einmal nicht zur Debatte. Profis empfehlen verschiedene Taktiken: Selbst viel Relevantes schreiben oder auf andere Tweets antworten oder – das ich die leichteste Übung – viele Retweets verbreiten. Das sind Weiterleitungen anderer Kurznachrichten.

Diese drei Merkmale sind für mich derzeit die wichtigsten bei Twitter und bieten jedem Neueinsteiger auch den Ersteinstieg in eine Welt, in der nur zählt, dass man interessant schreibt. Und das schult wirklich.