Da krümmt sich das Sprachgefühl des Textarbeiters. Welches Verb soll da auf „Mitleidenschaft“ folgen? Da wurde das Falsche genommen. Hätte der Autor das Richtige gezogen, wäre kein solcher Sprachschaden entstanden.
Ein anderer wollte Gänsefüßchen fremdwörtlich ausdrücken, kam dabei auf „in Parenthese machen“. Das tut weh! Das Sprachbild erinnert an den Menschen, der früher am Setzkasten einer Druckerei stand und daraus die doppelten Anführungsstriche herausfischte. Er hat dann Worte und Ausdrücke in Parenthese gesetzt.
„Darüber sollen wir nicht wegdiskutieren.“ Auch so ein schön schräger Satz. Diskutieren war ein Lieblingswort der 68er, die das manchmal wirklich unpassend gebraucht hatten. Unseren Beispielsatz stellen wir richtig, wenn wir entweder sagen „Darüber wollen wir nicht hinwegdiskutieren“ oder „Darüber sollen wir nicht hinweggehen.“ Was passender ist, ergibt sich aus dem Kontext.
Bildsprache ist manchmal schon sehr schwer und man begeht da öfter mal den Spagat zwischen zweien, die logisch erscheinen, aber nicht zusammenpassen wollen. So auch bei „Das ist noch nicht von den Haaren heruntergeholt.“
Es gibt viele Sprachbilder mit Haaren: Hier ist möglicherweise gemeint „Das ist nicht an den Haaren herbeigezogen.“
Vermischt könnte es sein mit der Metapher „die Sterne herunter geholt.“
Abschließend zwei grammatikalische Fehler, die mir kürzlich aufgefallen sind:
Ein falscher Genetiv steckt in folgendem Satzausschnitt: „…von der Jobsuche eines Wandergesellens.“ Hier kann man sich das letzte „s“ schenken, denn der Geselle beugt sich nicht regelmäßig: der Geselle, des Gesellen, dem Gesellen, den Gesellen.
Und bei der Zusammen-/Getrenntschreibung fiel mir auf: „Sie wollten ihr Geheimnis nicht Preis geben.“ Hier ist nicht der Preis gemeint, den man für etwas bezahlt, sondern die Preisgabe, bzw. das Verb dazu „preisgeben“ und das wird zusammen geschrieben und nicht zusammengeschrieben.