Sonderschule muss nicht sein

Gestern berichtete die Berliner Morgenpost von einem Hilfsprogramm für Grundschüler in Wilmersdorf, die Hasenschule. Siehe http://www.morgenpost.de/familie/article1417016/Mit-den-Haenden-lesen-lernen.html

Nach dem Bericht kommt es immer wieder vor, dass Schüler bei der Schuleignungsprüfung, also vor der Einschulung eine Intelligenz bescheinigt bekommen, nach der sie nicht beschult werden können, wie es heißt. In der Hasenschule werden am Nachmittag Intensivkurse angeboten, mit denen die Kinder fit für den normalen Grundschulunterricht gemacht werden.

Welchen Weg haben die Schüler der Hasenschule genommen? Es gab hier Schüler, die erst sehr spät zu sprechen angefangen haben. Sie sind also richtige Spätzünder, die ihre Defizite aber leicht durch den Förderunterricht aufholen können. Dann gibt es einer Stadt wie Berlin natürlich viele Kinder aus Migrationshintergründen, wo in den Familien zwar mehrere Sprachen gesprochen werden, das Deutsche dennoch zu kurz kommt. Solche Kinder haben als Schüler wenig Chancen, mit den anderen aus der Klasse mitzuhalten. Durch den Förderunterricht erhöhen sich die Chancen deutlich.

Einen großen Anteil an den Fortschritten der Schüler hat auch eine besondere Form der Fingersprache, mit der die Kinder sich die Buchstaben vor dem Gesicht in die Luft malen. Das Beispiel zeigt, dass man kein Kind aufgeben darf. Auch wer an der Schwelle zum Schulkinder-Dasein anderen noch hinterher hinkt, kann durch geeignete Förderung aufholen. Das sollte es uns wert sein.