Viele Wörter unserer Sprache lassen uns schon beim Lesen Geräusche vernehmen. In einem meiner derzeitigen Lieblingsbücher, dem „unnützen Sprachwissen“ aus dem Dudenverlag, sind solche Verben aufgelistet. Wenn wir sie verwenden, dann vermitteln wir unseren Lesern gleich einen Eindruck, verschaffen ihm ein Bild. Stellen Sie sich ein Auto vor, das nicht nur fährt, sondern tuckert und sein ganzer Aufbau rumpelt. Der Vergaser keucht… Der Motor des Fahrzeuges brummt nicht angenehm, er ächzt, das Kühlwasser zischt, die Kotflügel klappern. So fährt es an uns vorbei und entschwindet.
In der Küche steht inzwischen die Suppe auf dem Herd. Aus dem stillen Rauschen der Flüssigkeit wird ein Brodeln, dann ein Glucksen und schließlich ein bedrohliches Sprudeln. Beim Tischdecken klappern die Teller und klirren die Bestecke. Die Schöpfkelle platscht in den Suppentopf, die Suppe ergießt sich dampfend in die Teller. Beim Essen wird nicht gesprochen, nur leises murmeln lässt sich vernehmen. Einer kann nicht umhin, zu rülpsen.
Wir schauen uns einen ergreifenden Spielfilm an, in dem ein schönes junges Mädchen schluchzt. Dann tritt eine Hexe auf, die zischt, etwas vor sich hin lallt und mit den Füßen scharrt. Das Mädchen heult jetzt. Ihre Situation scheint aussichtslos. Da hört sie es wiehern. Ein Pferd in dieser gottverlassenen Gegend? Sie hört ein Pfeifen, eine Peitsche knallt und die Hexe winselt still. Auch sie hat begriffen, dass nun die Rettung heranrauscht, die ihr Spiel beendet. Jetzt wimmert sie still, versucht durch eine Geheimtüre davon zu rauschen, doch da fliegt die Türe auf und der mutige Ritter betritt die Szene, auch wenn seine Rüstung scheppert…
Ohne diese lautmalenden Wörter wären unsere Geschichten, Märchen, Krimis, Romane, aber auch die Reportagen nicht so bewegend. Deshalb sollten alle, die Texte mit Wirkung verfassen möchten solche Wörter den Allerweltsausdrücken vorziehen.