Sprachbilder

Als Journalist und Texter hat man auch viel mit Sprachbildern zu tun, – gerade in einer Zeit, in der viele verblassen. Das eben war auch schon so ein Sprachbild (oder Idiom). Durch die richtigen Ausdrücke kann man mehr Farbe in einen Text bringen, durch falsche kann man ins Bodenlose versinken. <– Wir sehen einen Menschen, der im Morast jeglichen Halt verloren hat.

Mehr Beispiele:
+ Die Landzunge reicht weit in den See.
+ In der zweiten Halbzeit blühte die Mannschaft auf.
+ Der Mittelstürmer gab einen Warnschuss auf das gegnerische Gehäuse ab.
aus http://www.fachdidaktik-einecke.de/9a_Meth-Sprachreflexion/m…

Im Sport gibt es viele bildhafte Floskeln, aber immer stärker auch in der Wirtschaftssprache, Beispiele:
+ Der Kurs ist im Keller
+ Bundesbank stützte den Immobilienfonds
+ Licht am Ende des Tunnels zu erkennen
+ Dunkle Wolken ziehen über dem Stahlmarkt auf
+ Autozulieferer treten auf der Stelle

Viele Sprachbilder sind heute noch gebräuchlich, auch wenn die darin verwendete Tätigkeit heute kaum noch geläufig ist:
+ „den Faden verlieren“ (wohl aus der Webtechnik)
+ „das ist ein Buch mit sieben Siegeln“ (früherer Sicherheitsstandard bei Dokumenten)
+ „wie bei Hempels unterm Sofa“
+ „Ottonormalverbraucher“ (gebräuchlich zu Zeiten der Lebensmittelkarten)
+ „hinterm Ofen sitzen“ (aus Zeiten der großen Kachelöfen)

Da zu jeder Zeit und in jedem Land andere Sprachbilder geläufig sind, bekommen gerade Politiker Probleme, wenn sie zu internationalen Treffen kommen und dort zu viele Sprachbilder benutzen. Die sind nur selten korrekt zu übersetzen. Beispiel:

„auf dem Holzweg sein“ heißt im englischen nicht etwa „to be on the woodway“, sondern eher
„to bark on the wrong tree“

Deshalb bekommt jeder Politiker und Diplomat, sobald er im internationalen Bereich tätig ist, die Empfehlung, eine idiomfreie Sprache zu verwenden.

7 Gedanken zu „Sprachbilder“

  1. In einer Zeit in der einen die Werbebotschaften schier erdrücken ist es wichtig, eine klare und vor allem einprägsame Botschaft zu übermitteln.

    Kundenbedürfnisse müssen angesprochen werden, damit sich der potentielle Kunde angesprochen und vor allem abgeholt fühlt.

    Wenn diese an den Kundenbedürfnissen orientierte Botschaft in einem wohlbekannten Sprachbild verpackt werden kann, ist das Unternehmen ganz sicher nicht „auf dem Holzweg“.

    Beste Grüße aus Gomaringen,

    Stefan Mellenthin

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