Was prägt unser Sprachgefühl?

Was unterscheidet Mensch und Tier voneinander? Unter anderem die menschliche Sprache. Wo kommt sie her? Und warum lernen alle Neugeborenen relativ unproblematisch ihre erste Sprache?

Die Stuttgarter Zeitung berichtete am 17.02.2011 von aktuellen Antworten zu diesen Fragen. Die Autoren kamen dabei nicht an Darwin vorbei, der mit Verwunderung erstmals als Europäer sprechende Papageien erlebte und beobachtete. Er ging aber zu Recht davon aus, dass Papageien den Sinn der von ihnen gesprochenen Wörter nicht verstehen.

Zweites Merkmal zwischen Tier und Mensch ist die Musik. Tiere, die eine Art von Gesang ausführen, leben ausschließlich in einem sicheren Habitat, haben keine ernstzunehmenden Feinde. Abgesehen von dem Aspekt der Sicherheit verwenden vor allem Vögel Tonfolgen zum Eindruckmachen auf sexueller Ebene.

Wie Menschen zur Sprache fanden, ist in einem aktuellen Buch der US-Anthropologin Dean Falk zu finden („Wie die Menschheit zur Sprache fand“; DVA-Verlag). Sie führt den aufrechten Gang des Menschen auf die Befähigung zur Sprache zurück. Der US-Biologe Tecumseh Fitch, der derzeit an der Universität Wien lehrt, meint, dass die Sprache des Menschen schon 50 bis 70 Tausend Jahre alt sein muss, – dagegen ist die Schrift erst allenfalls 6000 Jahre nachweisbar.

Noch etwas ist interessant am Bericht der Stuttgarter Zeitung: Hier findet sich die Behauptung von Fitch: „Wenn heute ein australischer Ureinwohner als Baby zu einer grönländischen Familie käme, wir er perfekt Grönländisch lernen.“ Das bedeutet, dass Menschen die Befähigung für verschiedenste Sprachen in sich tragen.