Im letzten Monat sind mir wieder etliche Formulierungsfehler begegnet, die ich hier festhalten möchte, denn: Wer Fehlerquellen kennt, kann sie auch vermeiden. Und jetzt gleich los:
„Fragen Sie Experten, die wissen die Lage“ – Das Elend fängt nach dem Komma an. Ich würde das völlig neu formulieren: „Fragen Sie Experten, die kennen sich aus.“ oder „… die wissen Bescheid.“
„Das Geld wird mit dem Füllhorn ausgegeben.“ – Das Bild mit dem Füllhorn funktioniert nur mit dem Verb ausschütten. Man kann auch nicht darauf blasen und schon gar nicht hineinpetzen. Wie würde ich den Satz texten? Ich würde erst einmal auf das Füllhorn verzichten und einfach schreiben: „Das Geld wird mit vollen Händen ausgegeben.“
„Herr XY beklagt die rasante Veränderung unseres Alltags.“ – Das klingt doch richtig? Allerdings nur beim ersten Lesen oder Hören. Falsch ist hier das Adjektiv: rasant kann etwas sein, was sich körperlich bewegt, ein Rennwagen etwa oder eine Garnrolle auf dem Tisch. Rasant kann nicht in Verbindung mit ideellen Dingen stehen, also auch nicht mit Veränderung. Korrekt wäre hier das Adjektiv rasend, gewissermaßen als Steigerung zu schnell.
„Sie erkannte darin ein ernst zunehmendes Risiko.“ – Die Getrennt- und Zusammenschreibung stellt ein großes Risiko dar für jeden Schreiber. Und so kommen wir auch auf den Fehler im Beispielsatz: Nimmt unser Risiko zu oder müssen wir es ernst nehmen? Nun fällt es uns wie Schuppen von den Augen. Der Satz muss das Wort trennen: „Sie erkannte darin ein ernst zu nehmendes Risiko.“
Und in der Titelzeile muss aus dem „Halsumdrehen“ natürlich ein „Handumdrehen“ werden. Sie spüren sicher gleich, dass das Handumdrehen Ihnen viel leichter fällt.