Schätzen Sie mal, was der gefährlichste Körperteil des Menschen ist. Und welcher Körperteil des Menschen kann am besten zum guten Miteinander beitragen? Ich will es euch verraten: Es ist die Zunge.
Aber nicht ich bin darauf gekommen, sondern der Apostel Jakobus, der in seinem Brief über Freude, Glaube und Weisheit berichtet. Der weise Mann fand heraus, dass die Zunge sowohl zu Weisheit , Lob oder Anerkennung fähig ist wie zu Fluchen, Streiten und Lügen.
Es liegt an jedem selbst, mit welchen Aufgaben er seine Zunge betraut. Ist jemand barmherzig, großzügig und wohlwollend, so trägt seine Zunge viel dazu bei, dass man ihn für „weise“ hält. Ist jemand dagegen grob, ungeduldig und unbesonnen in seinen Worten, so wird er sich einen Namen als „Unruhestifter“ machen.
Und was kommt bei der Zunge noch hinzu? Etwas, was einmal gesagt worden ist, kann man nicht mehr zurück nehmen. Selbst eine Entschuldigung macht ein gesprochenes Wort nicht ungeschehen. Schon historisches Beispiel dürfte hier die Antwort von Günter Schabowski sein auf die Frage, ob die Reisefreiheit für DDR-Bürger denn schon ab sofort gelte.
Jakobus in der Bibel zeigt noch zwei schöne Bilder auf und vergleicht sie mit der Zunge: Dem starken Pferd legt man den Zaum ins Maul, damit sie gehorchen und sich lenken lassen. Große Schiffe, die vom Wind hin und her geworfen werden, können mit einem kleinen Ruder auf Kurs gehalten werden. Gestatten Sie Ihrer Zunge, Weisheiten kund zu tun und vermeiden Sie unbedachte Äußerungen. Für diese gibt es kein zurück mehr, auch wenn Sie es zehnmal nicht so haben sagen wollen.