Nicht nur ich habe das Hobby, in Zeitungen und Zeitschriften nach unsinnigen Wortbildungen zu suchen. Wie oft wird man dabei ganz schnell fündig? Wie oft muss man sich an den Kopf greifen, weil eine Wortwahl nicht nur falsch ist? Heute soll mal von unsinnigen Elementen in Pressetexten die Rede sein. Die Mehrzahl darf nicht in Mehrzahlen verwendet werden. Für den Plural gibt es keinen Plural. „Krach“ ist nur in der Einzahl zu verwenden, genau so wie „Frost“, „Klarheit“ oder „Präzision“. In der „taz“ hat Schriftsteller Peter Köhler ein paar dieser unsinnigen Pluralformen erwähnt. Ich finde, wenn man mit Augenmaß und Feingefühl an die Begriffe rangeht, wird man statt der „Nachtfröste“ auf „Frostnächte“ kommen. Ähnlich gibt es bessere Formulierungen für „Kräche“, „Klarheiten“ oder „Präzisionen“.
Üben Sie, sich besser auszudrücken, wo immer sie am Schreiben sind.
Ähnlich ist das mit Steigerungen. Hier hat die Frankfurter Rundschau ein paar auffällige Begriffe erwähnt. „Hundertprozentig“ lässt sich weder als „noch hundertprozentiger“ oder „hundertprozentigsten“ steigern, wie auch „komplett“ nicht „noch kompletter“ werden kann. Ein Elfmeter kann nur einmal „verschossen“ werden, ihn „verschossener“ zu machen ist nicht möglich, wie wenig ein Spiel nicht „torloser“ ausgehen kann. Ein Tischtuch kann zerschnitten sein, aber ist es einmal beschädigt, dann kann es mit einem weiteren Schnitt nicht noch „zerschnittener“ werden. Sonst klingt Ihr Text übertrieben und, wenn er nicht ironisch gemeint sein sollte, würde er so seine gewiss gut gemeinte Aussage schmälern.