Das Beischmückende führt leicht zu Sprach-Pannen. Zwei Hundehalter hatten eine Begegnung, bei denen sich die Tiere miteinander anlegten. Einer der beiden Halter gab an, Hundetrainer zu sein. Im Polizeibericht heißt es später, dass der angebliche Hundetrainer dieses und jenes geäußert habe. Selbst wenn die Qualifikation des Mannes als Hundetrainer nicht erwiesen ist, darf man ihn durchaus Hundetrainer nennen. „Angeblich“ ist hier ein Wörtchen zu viel und dieser einen Person gegenüber abwertend so lange noch keine Schuld festgestellt wurde.
In einem Prospekt hieß es kürzlich: „Unsere Mitarbeiter kennen den Unterschied.“ Diese Aussage ist eine unvollständige, weil da noch etwas fehlt:
„Unsere Mitarbeiter kennen den Unterschied von Schafs- und Ziegenkäse“ ist konkreter und umfassend. Es ginge natürlich auch: „Unsere Mitarbeiter kennen den Unterschied zwischen links- und rechtsgedrehten Joghurtkulturen.“
„Mitwirker gesucht“ textete neulich ein Kundenmagazin. In diesen zwei Worten steckt viel „Neudeutsch“. Mitwirkende oder Mitstreiter klangen den Autoren des Blattes wohl zu altbacken. Dabei sind sie wohl voll an der eigentlichen Bedeutung des Wirkers vorbeigeschossen. Der Wirker oder die Wirkerin arbeiten in einer Wirkerei, haben mit Maschenwaren zu tun, im weitesten Sinne also mit Textilien. Für mich ist der „Mitwirker“ in diesem Titel eine Sprachschlamperei und es zeigt sich mal wieder, dass dies auch ohne Anglizismen im Deutschen möglich ist..
Welchen Wein kann ich Ihnen noch einschenken, offenen oder reinen? Und was sollte ich mit einer Pauke anstellen, um mir Gehör zu verschaffen, – schlagen oder hauen? Was trägt man auch in Krisenzeiten besser nicht nach Athen, Eulen, Euros oder Ouzo? Wir verlernen leider den sicheren Umgang mit unseren Sprachbildern. Gehen wir entweder achtsam mit ihnen um und frischen das Wissen um sie wieder auf oder vermeiden sie grundsätzlich. Dann werden wir allerdings nicht mehr wissen, warum ein Elefant im Porzellanladen eine Bedrohung für entsprechende Geschäfte darstellt. Und das wäre doch schade, auch wenn Scherben glücklich machen. Oder wie hieß das noch richtig?